Eine gute Ausstattung mit Instrumenten erlaubte uns eine eingehende Analyse der Testfahrt. Die Hochrechnung der Restreichweite ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, weil niemand, und schon gar nicht das Auto vorhersehen kann, was auf uns zukommt. Dass das Rechenmodell, das dahintersteckt, nicht perfekt sein kann, hat sich in der Mitte der Reise auch bestätigt. Trotzdem sind mit gutem Augenmaß aus den Beobachtungen interessante Schlussfolgerungen möglich.
Kurze Zusammenfassung der Ereignisse
Unsere Testfahrt führte durch das Wiener Stadtgebiet über den Kahlenberg nach Klosterneuburg und Tulln, von dort über die Autobahn zum Erdölfeld nach Neusiedl an der Zaya, wo sich immer mehr Windräder drehen und immer weniger Ölpumpen wippen. Das Fahren in der Stadt zeigt eindeutig den geringsten Energieverbrauch und stellt damit den größten Vorteil des Elektroautos dar. Im Stopp-and-Go kann aber der Energieverbrauch der Nebenaggregate durchaus die Reichweite beschneiden. Wichtige Erkenntnis vom Kahlenberg: Das Rekuperieren beim Bergabfahren funktioniert so gut, dass kaum Reichweitenachteile durch häufiges Bergfahren zu erwarten sind. Denn bergauf scheint die Reichweite ins Bodenlose zu fallen. Autobahn ist keine Überraschung aber doch immer wieder denkwürdig: Leistungsbedarf bei 130 km/h genau doppelt so hoch wie bei 100 km/h. Bei 100 km/h immer noch um ein Drittel höher als bei 80 km/h. Wichtige Erkenntnis aber ist, dass auch dann keine Reichweitenpanik eintritt, wenn man auf der Autobahn zwischendurch einmal kräftig Strom gibt. 60 Kilowattstunden bieten ausreichend Spielraum, den man in allen Phasen angstfrei nutzen kann.
Das Spiel mit der Reichweite eines Elektoautos ist nach wie vor einer der spannendsten Aspekte des Elektroauto-Fahrens. Und das dauert beim vollelektrischen Opel Ampera-e schon ziemlich lang und über viele Kilometer. Seine Batterie mit einem Energieinhalt von 60 kWh ermöglicht eine praktische Reichweite von annähernd 400 Kilometer, auch wenn man es nicht unbedingt auf einen Reichweitenrekord anlegt.