Die Frage stellt sich noch immer, ob der Kampf zwischen Tesla und seinen Gegnern, etwa Audi e-tron, Mercedes EQC oder Jaguar I-Pace zum Strohfeuer in der Luxusklasse verkommt oder ob das Elektroauto tatsächlich zur attraktiven Verbrenner-Alternative in der breiten Masse der Alltagsautos werden wird. Immerhin hat auch VW angekündigt, mit dem Modularen Elektrobaukasten in die Masse zu gehen und auf dessen Basis den nächsten Jahren 10 Millionen in Autos zu bauen. Der Schlüssel ist dabei sicher der Preis.
Und damit kommt man letztlich zur idealen Größe der Batterie. Derzeit ist ein Reichweitenwettlauf in Gang, der aufgrund der dafür notwendigen riesigen Batterien die Preise in die Höhe treibt – und die Autohersteller in eine unangenehme Lage gegenüber ihren treuesten weil ältesten Kunden. Denn immer, wenn sie ein Nachfolgemodell mit größeren Batterien bringen, müssen sie erst einmal ihren bestehenden Kunden erklären, warum sie ihnen das nicht schon vorher gesagt haben. Darum werden größere Batterien oft ohne großes Aufsehen implementiert, vor knapp zwei Jahren beim Renault Zoe, jetzt gerade beim BMW i3, der nunmehr 42,2 kWh Energieinhalt aufweist, das ist fast das Doppelte gegenüber Markteinführung während Größe und Gewicht der Batterie viel weniger zugenommen haben. Auch der Preis des Fahrzeugs ist bei weitem nicht synchron dazu mitgestiegen.
Bisherige Erfahrungen vieler Elektroautofahrender haben für viele Anwendungsfälle gezeigt, dass bei einem einigermaßen kompakten Elektroauto eine 30 kWh-Batterie ausreicht, um auch bei geschrumpfter Reichweit im Winter nicht von akuter Reichweitenangst befallen zu werden. Es ist also anzunehmen, dass die ersten Elektroautos mit Preisen, die auch ohne Steuerzuckerln mit Verbrennern der unteren Preisklassen konkurrenzfähig sein werden, auch keine Rekordreichweiten aufweisen werden. Die braucht man nämlich gar nicht, um mit einem E-Auto fröhlich zu sein.
Rudolf Skarics