Zurecht wird oft darauf hingewiesen, dass für das Elektroauto, vor allem für die Batterien, aber auch für Elektrik, Elektronik und Motoren viele Rohstoffe in großen Mengen benötigt werden, die bisher auf dem Weltmarkt mengenmäßig eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Beispielhaft wird hier gerne Kobalt hervorgehoben, da Kobalt-Vorkommen regional streng eingegrenzt erscheinen, und der Abbau hauptsächlich in Ländern erfolgt mit den niedrigsten Sozialstandards der Welt, zum Beispiel in der Republik Kongo. Mit dem Stichwort Kinderarbeit wird dann versucht, die Sinnhaftigkeit des Elektroautos generell anzuzweifeln. Man muss es aber umgekehrt sehen. Das Elektroauto ist nicht nur eine Chance, den notwendigen ökologischen Wandel in der Energiebereitstellung herbeizuführen, es bietet auch die einmalige Gelegenheit, gleich und rechtzeitig die sozialen Missstände einer globalisierten Wirtschaft zu beseitigen.
Insofern bietet das Elektroauto nicht nur eine Chance, die Welt zu verbessern, es entsteht daraus geradezu die Verpflichtung, die Herausforderungen ganzheitlich zu lösen, nicht nur im Sinne des Klimas und der Natur, sondern auch unmittelbar im Sinne der Menschen und einer sozialen Gerechtigkeit. Die Superreichen werden trotzdem ihren Kropf vollkriegen. Die größten länger anhaltenden wirtschaftlichen Erfolge wurden noch nie mit Ausbeutung erzielt und schon gar nicht mit Zwangs- oder Kinderarbeit, um Produkte möglichst billig zu machen.
Rudolf Skarics