Während Features und Essays durchaus von persönlicher Meinung getragen sein dürfen, muss ein sachlicher Bericht möglichst von subjektiven Einsprengseln oder gar Botschaften frei gehalten werden. Das sollte auch weitgehend gelingen und fällt umso leichter, wenn man sich gesondert in einer als „eigene Meinung“ deklarierten Rubik äußern kann. So kann man die eigene Meinung aus der objektiven Berichterstattung auslagern. Deshalb: Kommentar. Es mag auch für Leserinnen und Leser mitunter von hohem Interesse sein, was ein Autor denn nun persönlich zu einem Thema denkt. So weit sind Kommentare eine Selbstverständlichkeit im Journalismus. Natürlich nicht nur dort, sondern im ganzen Leben. Man könnte sogar so weit gehen und sagen, der Kommentar wäre ein Menschenrecht, klar, alleine schon im Sinne der freien Meinungsäußerung.
Deshalb will ich meine Meinung kundtun und auch Sie dazu einladen, Stellung zu beziehen, entweder zu den Kommentaren hier direkt als Posting oder in Form eines E-Mails zu den Artikeln über den Feedback-Button.
Um gleich meine eigene Meinung einzubringen: Es sollte nicht ums reine Rechthaben gehen, sondern um den Austausch von Gedanken und die Entwicklung von Perspektiven. Niemand hat die Wahrheit mit dem Löffel gegessen. Wir alle machen immer wieder Fehler, unterliegen Täuschungen und Fehleinschätzungen. Oft sind es nur missverständliche oder missverstandene Formulierungen, die jemanden auf die Palme treiben. Gemach, gemach, cool bleiben, sagen was Kern einer Sache ist, erscheint immer als smartere Reaktion. Das künstliche Aufpumpen der Argumentation mit verachtender Lustigkeit oder einfach nur mit grauslichen Formulierungen kostet allen viel Kraft und führt zu keinem brauchbaren Ergenbis.
Und manchmal muss man einfach einen Ball ins Publikum werfen, in der Hoffnung, dass er bepackt mit klugen Gedanken und Ideen wieder zurückkommt. Und umgekehrt: Werfen Sie mir Ihren Ball zu, und möglicherweise wird er auch mit erfrischend neuem Drall energetisch aufgeladen.
Ihr Rudolf Skarics