Ionity: Saftige Tariferhöhung


Wir haben schon gegen Jahresende von einer Untersuchung der Arbeiterkammer berichtet, welche die Strompreise an öffentlichen Ladesäulen zum Inhalt hatte. Von dramatischen Unterschieden war die Rede. Ursache Nummer eins: Abrechnung in Minuten Ladezeit unabhängig von der tatsächlich geladenen Energiemenge. Grund Nummer zwei: Unterschiedliche Tarife an ein und derselben Ladesäule. Am günstigsten kommt man in der Regel davon, wenn man direkt beim jeweiligen Ladestation-Betreiber registriert ist, wesentlich teurer wird es, wenn man über einen Roaming-Dienst bezahlt. Damit hat man zwar den Komfort, mit einer Ladekarte bei unterschiedlichen Netzbetreibern zu laden, und nur eine Rechnung zu kriegen, die hält aber oft böse Überraschungen bereit. Aber nicht einmal darauf kann man sich mittlerweile verlassen.

Ionity: Saftige Tariferhöhung
Ende des Pauschaltarifs: Ab jetzt 79 Cent pro Kilowattstunde, für privilegierte Kunden aber deutlich weniger. Foto © laggers.at

Mit 1. Februar treten beim Schnellladenetz-Betreiber Ionity neue Tarife in Kraft. Dann ist es vorbei mit dem Lockangebot von 8 Euro pro Ladevorgang. Dann wird zwar in Kilowattstunden abgerechnet, aber kräftig zugelangt: 0,79 Euro pro Kilowattstunde, also etwa das Vierfache gegenüber dem Laden daheim an der Wallbox (Österreich ca. 20 Cent pro kWh). Die Krux dabei: Wer etwa einen Mercedes mit MBUX-Kommunikationssystem hat, bekommt den schnellen Strom schon für 29 Cent pro kWh, etwa ums gleiche Geld wie im deutschen Haushaltsstromnetz. Allerdings nur im ersten Jahr ohne Grundgebühr, die man jetzt noch nicht verrät und wahrscheinlich auch bei Mercedes noch nicht weiß. Es erscheint also am klügsten und billigsten, nur zu Hause zu laden. Aber auch nicht zu viel (z.B. insgesamt max. 9000 kWh pro Jahr und Haushalt im Wiener Netz), sonst kippen Sie aus dem Haushaltstarif raus mit wiederum unabsehbaren Folgen. Unter diesen Umständen wird es wohl nicht einfach, für Autohersteller und Handel, die Vorteile ihrer vielen neuen Elektroautos schlüssig zu erklären.

Rudolf Skarics

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